MISTHAUFEN hatten immer eine – immerhin nicht leise – Außenseiter- und Protest-Rolle in der lokalen Wiener Szene der siebziger Jahre mit Songs wie „Gammlerlied“ und „Plutonium“, aber auch veritablen Hits wie „Schabernack“ oder „Im Park is schee“.
Bereits Ende der sechziger Jahre gegründet, fiel die Gruppe rund um den späteren Politaktivisten, "Stadtfest"-Erfinder und "Metropol"-Betreiber Alf Krauliz und dem kongenialen Komponisten und Sänger Arthur Lauber zunächst durch eher kritisch-lyrische, chansongeprägte Auftritte und Veröffentlichungen auf. Darunter eine Interpretation von F.J. Degenhardts „Die Schmuddelkinder“ – ein Song, der etwa in der Ö3-„Musicbox“ gespielt wurde. Letztlich bewies Misthaufen auf mehreren LPs visionäre Denkansätze („An die Konsumenten- Generation“), trug aber auch die vom Dialekt geprägte Austropop-Welle mit („Fucking in Hütteldorf-Hacking“). Aus dem „Schabernack“ wurde sogar ein Musical in der „Arena“.
„Wer haglich is, bleibt üba!“, 1975 auf CBS erschienen, gilt als Meisterstück von Misthaufen. 1977 löste sich die Band nach dem Album „Hart aber ungerecht“ auf; fast vier Jahrzehnte später war Alf Krauliz treibende Kraft für eine Neuauflage der LP und ein spezielles Misthaufen-Memorial-Happening (Release-Show am 24.03.2015 im Wiener Radiokulturhaus).