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PARIS CHIC - "An Icecube in Champagne"

 

monkey.

VÖ GSA: 30.10.2009

MONCD060 (Jewelcase-CD)

Vertrieb: Hoanzl, Broken Silence, Rebeat

Kontakt: monkey.

 

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2Raumwohnung? Nein, es ist eine 3Raumwohnung, frisch renoviert, aber dennoch mit herb-nostalgischer Duftnote, im Montmatre Berlins: in Mitte. Im Wohnzimmer, das zum provisorischen Studio umfunktioniert ist, stapeln sich Atari-Computer und Achtziger-Synthies, manche davon mit mittlerweile beachtlichem Liebhaber-Wert. Nebenan wirft eine Disco-Kugel Lichtkaskaden an die kahle Wand, an einer Kleiderstange hängen Mode-Pretiosen von Viola Bruni, VonRot und Sterling Gold.

Hier, im Herzen Berlins, hat eines der hoffnungsträchtigsten Musikprojekte der Stadt sein Basislager: Paris Chic. Zwei Österreicher, Jon Kaiser und Manfred Hermann, die zuletzt bei Elektronikprojekten wie Tanga, Homme Beige oder Norton zugange waren. Und die Sängerin Elke de Boer, die zuvor etwa dem Berliner TripHop-Projekt Mesrine ihre Stimme lieh.

Schnitt: die 3Raumwohnung ist längst wieder Geschichte. Dabei liegt dieser Ausgangspunkt von Paris Chic gerade mal fünf, vielleicht sieben Jahre zurück. Aus Atari wurde Apple, aus dem Basislager eine reguläre Wohnung (sogar deren zwei), nur Mitte blieb Mitte. Aber die Historie von Paris Chic hat nun einmal einen langen Schlagschatten. Und tatsächlich besassen auch all die Vorgänger-, Neben- und Seitenprojekte ihre Reize, Plattenveröffentlichungen und Erfolge. Aber erst die Kombination der Talente – Kaisers Gesamtkonzeption, Hermanns Gespür für Melodien und Sounds und die markanten Gesangslinien von Elke de Boer – ergab jene Mischung, die Paris Chic unverwechselbar macht.

Es ist ein Projekt, das sich zwischen Over- und Underground bewegt, zwischen Peaches und Alcazar, zwischen Little Boots und Madonna, oder, aktueller, zwischen David Guetta und La Roux (nur ganz so offensiv gaga wie Lady Gaga ist es gewiss nicht). „Future Disco“ sagen die drei selbst dazu. Oder auch „Neon Pop“. Klar erkennbare und offensiv dargelegte Wurzeln in den siebziger und achtziger Jahren treffen auf elegent identifizierbare House-, Neo-Disco- und Techno-Elemente der ausklingenden Nuller-Jahre des dritten Jahrtausends. Unverkennbar ist ein gewisser Hang zu Vocoder-Stimmen, Retro Chic und Roboter-Glam, wie sie besonders gerne die Franzosen in den kosmopolitischen Klangstrom injiziieren. Paris Chic ist dahingehend kein schlecht gewählter Name.

Auch in dieser Hinsicht nicht: man bewegt sich unmittelbar an der Naht zwischen Popkultur, Performance, Elektronik und Mode. Die Designer VonRot sind für die Art Direction von Paris Chic zuständig. Zu ihren Kunden zählen Moschino (Mailand) und Donna Karen (new York), in ihren Räumen präsentierten schon Karl Lagerfeld oder Chicks On Speed.

Zur Peripherie des Paris Chic-Nukleus stiessen aber auch noch andere, tatkräftige Musikmoden-Designer. Einerseits Gustave Lund und Peder Emerot, zwei skandinavische Song-Schmiede erster Güte. Andereseits der britische Autor Tim Charlton. Und zuletzt Georg Luksch, der als Studio-Wizzard, Produzent, Remixer und Arrangeur auch schon für Madonna, die Pet Shop Boys und Britney Spears tätig war.

Eine gewisse Reife kann man Paris Chic nicht absprechen. Letztlich war es nicht nur ein Eiswürfel – die unterkühlte, erotisch-prickelnde Stimme von Elke de Boer, der Marlene Dietrich der Electro-Ära –, der da im Champagnerglas schwamm. Sondern deren viele. Alles da, mithin: Geschichte, Talent, Instinkt, Charme, Sex. Und Durchhaltevermögen.

Was jetzt noch fehlt, ist die eine Perle, die rund um den Globus für einen speziellen Gaumenkitzel sorgt. Ein Hit. Er wird kommen: unaufhaltsam, leichtfüssig, wie aus dem Nichts.

(Walter Gröbchen)

Gefördert durch den Öst.Musikfonds

 

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