• Home
  • Releases
    • monkey.
    • Schallter
    • NETZ/SCHALLTER
    • Blind Rope Records (2021-2024)
  • Store
  • About
monkey.
  • Home
  • Releases
    • monkey.
    • Schallter
    • NETZ/SCHALLTER
    • Blind Rope Records (2021-2024)
  • Store
  • About
 
 

CHRISTOPHER JUST / GERHARD RUISS - Das blaue Familienalbum

monkey.

VÖ: 16.01.2026 Digital Album

MON210DI

Vertrieb: Hoanzl

Kontakt: monkey.

Download / Stream

Das Blaue Familienalbum - eine Revue

Künstliche Intelligenz ist kein Thema, an dem man vorbeikommt – ob man nun will oder nicht. Das gilt ganz besonders und unmittelbar für den Musikbereich, wo sich von Urheberrechtsfragen über die Monetarisierung und Moralisierung bis zu einem existenziellen Kreativitäts-Dilemma unzählige (und meist ungelöste) Probleme auftun. Ein Abgrund.

Wie damit umgehen? Wir sagen: wie Gerhard Ruiss und Christopher Just! Beide sind bekannte Namen in der österreichischen Kulturlandschaft – Just als Musiker (Ilsa Gold, Minisex u.a.), DJ und Romanautor, Ruiss als Vielschreiber und seit je wackerer Interessensvertreter der Literatur. Wenn sich dieses unkonventionelle Duo des Themas KI annimmt, dann kracht es gewaltig. Eventuell durch einen kreativen Urknall. Dieser exemplarische Urknall trägt den Titel Das Blaue Familienalbum - eine Revue.

Was zur Hölle soll das werden? Beziehungsweise ist es (denn es liegt als fertiges Werk vor uns auf dem digitalen Desktop)? Nun: nur schön kann das nicht sein, was das Blaue Familienalbum zum Vorschein bringt, das liegt am allerwenigsten am Album selbst, sondern daran, was sich alles an unerwartet tiefen Einblicken in ihm verbirgt. Einblicke in die aktuelle Politlandschaft. Einblicke in die Seele der österreichischen Nation. Einblicke in die tolldreiste Verwurstung des Stoffs durch einen maschinellen Fleischwolf. Man könnte auch „Musical“ dazu sagen, spielte es nicht so nahe am Abgrund. 

„Es ist weder Tratsch, den die Lieder über die handelnden Personen weitertransportieren“, so der Autor des Librettos, Gerhard Ruiss, „noch ist es abgedroschen, in welchen Tönen von ihnen und über sie gesungen wird, es ist ein Schälen bis zum Kern, wenn alles Überflüssige weggelassen werden kann.“

Es geht tatsächlich ans Eingemachte. Eine bis zum Stimmversagen fiepsende Sängerin und ein bis zum Stimmüberschlagen nach Ausdruck ringender Sänger versenken sich in den Kosmos der Aufnahmen einer nie versiegenden Vergangenheit, bis ins Heute heraufreichenden Gegenwart und sich für nächste Generationen vorankündigenden Zukunft. Nochmals Ruiss: „Das Blaue Familienalbum ist ein Album voller Bilder und Erinnerungen an das Unvergängliche, Unvergessliche, an das Unerschütterliche und Unzertrennliche, wie es einmal war und wieder werden kann oder wie es gewesen und geblieben ist und weiter bestehen bleiben soll. Das Ringen nach Luft und um Fassung zahlt sich letztendlich aus, zurück bleiben die schönen Seiten.“

Es werden also am laufenden Band Bilder produziert, ausgeworfen und rezipiert. Ein KI-Elysium. Die größte Attraktion des Blauen Familienalbums besteht aber in einem auf den ersten Blick gar nicht besonders Aufmerksamkeit erregenden Umstand, der weitestgehenden Abwesenheit seiner für das Geschehen hauptsächlich Verantwortlichen. Da die hauptsächlich Verantwortlichen wegen Abwesenheit oder aus Konzentrationsmängeln nichts selbst aus sich herausbringen, sind ihre Äußerungen und ihr damit einhergehendes Handeln notwendigerweise Interpretationen durch andere unterworfen. Hier wird einer Künstlichen Intelligenz mithilfe menschlicher Intelligenz, kühlem Kalkül und tolldreister Nonchalance etwas abgerungen, das sich als bahnbrechend erweisen könnte. Muss diese Revue raschest auf die Bühne? Wir lassen die Frage erstmal offen.

Das Blaue Familienalbum besteht aus den Liedtexten von Gerhard Ruiss und den Kompositionen und den Arrangements von Christopher Just sowie aus von Just designten synthetischen Ausgangsstimmen, einer Frauenstimme, einer Männerstimme und einem zweckmäßig eingesetzten Hintergrundchor. Unterstützt werden diese beiden Stimmen und ihr Backgroundchor von einem synthetischen Orchester, das von einfacher Gitarrenbegleitung und klassischer Rockbesetzung bis zu Salonorchester und Big Band reicht. Das im künstlerischen Prozeß Interessante daran war, sich den immer synthetischer werdenden menschlichen Stimmen aus der entgegengesetzten Richtung anzunähern und den synthetischen Stimmen menschliche Schwächen abzuverlangen, die auch als Stilmittel bei natürlichen Stimmen eingesetzt werden können.

Großer Wert wurde sowohl bei den Texten als auch bei den Kompositionen auf die Bildhaftigkeit der Lieder gelegt, es sollte zu jedem der Songs entweder ein kürzerer Werbefilm oder längerer Imagefilm vorstellbar sein, nach dem Vorbild der Werbefilme der 1960/70er Jahre bzw. der Schulfilme mit ihren alles eindeutig und klar bejahenden und bestätigenden Rollen.

Lassen wir nochmal Just und Ruiss zu Wort kommen: „Zu einem soliden Blauen Familienalbum gehört, es ist auch dann noch nicht mit ihm zu Ende, wo es aufhört. Selbst wenn sich da und dort der eine oder andere Misston eingeschlichen haben sollte, zu guter Letzt löst sich alles in Wohlgefallen auf.“

Newsletter | Zahlung und Versand
AGB | Impressum | Datenschutz